Dienstag, 1. Oktober 2013

Story Cube Story #2

Aus Frust darüber, dass meine geliebte Spielereihe Precipice of Darkness in ihren letzten beiden Teilen zu einer Art Spiel ummodeliert wurde, die ich wenn überhaupt nur auf dem Game Boy spielen würde (und natürlich ist das Scheißspiel für den Pc!) und im Allgemeinen eher extrem scheiße finde, hier eine weitere Story Cube Story. Ich könnte so kotzen, was hab ich mich gefreut.

Story Cubes: Enchanted
Bilder: Eine alte Frau mit Stock, ein leerer Vogelkäfig, ein in einer Spirale eingesogenes kleines Männchen.

Eine alte Frau, die schon seit langer Zeit nur noch mit Stock gehen konnte, hatte einen Wellensittich als Haustier. Sie liebte den Vogel sehr, auch wenn sie sich nicht mit ihm unterhalten konnte, so war er ihr doch eine schöne Gesellschaft. Sie erzählte ihm von allem was sie tat und manchmal da sang er für sie.
Doch eines Tages, die alte Frau kam gerade von Kräuter sammeln heim, da war der Vogel verschwunden.
Sie wusste nicht, wieso und wie, denn die Käfigtür war noch immer (oder wieder?) verschlossen, alles so, wie sie es zurück gelassen hatte. Nur ihr geliebtes Vögelchen fehlte!
Oh, welch Gram, oh, welch Kummer! Seit diesem Tage ging die alte Frau noch gebückter an ihrem Stock.
Jahr und Tag nach dem Verschwinden des Vogels fasste die alte Frau einen Beschluss. Ihre lange nicht mehr genutzten Kräfte als Hexe sollten ihr wieder einen Gefährten für die einsamen Tage beschaffen. So machte sie sich ans Werk, las jedes ihrer Bücher noch einmal, versuchte jedes ihrer Rezepte erneut, um etwas zu finden, was hilfreich sein konnte.
Sie wurde auch fündig. Einen ganzen Monat lang sammelte sie Kräuter und andere Pflanzen, braute unablässig an einem Elixier. Sie wusste nicht genau, wie sie es anstellen musste, wenn das Elixier fertig war, zu alt das Rezept, sodass der letzte Satz mit dem Wissen darum nicht mehr lesbar war.
Am Ende des Monats, alles war nach Rezept verlaufen, freute sich die alte Frau wie ein junges Mädchen.
Freudig einen Gefährten herbeisehnend, singend, hüpfte sie durch ihr Haus. Doch weh! ihr Rücken machte sich bemerkbar und vor lauter Schmerz lies sie die Phiole mit dem Elixier fallen. Ein noch größerer Kummer überfiel die alte Frau, war doch nun alles zunichte, da der Trank nur einmal im Jahr gebraut werden konnte.
Sie bemerkte nicht sogleich, dass sich etwas geändert hatte. Dort, wo das Elixier auf dem Boden zerschellt war, begannen die Holzdielen sich merkwürdig zu verdrehen. Es schien, als würde sie von einer Art Sog in das Erdreich gezogen. Doch es waren nicht die Dielen, die ins Erdreich gezogen wurden, etwas anderes wurde aus dem Erdreich in das Haus katapultiert!
Da plumste plötzlich ein kleines Homunkulusmännchen auf den Boden und die alte Frau war sehr erstaunt.
Damit hatte sie nicht gerechnet, sie hatte eigentlich mit nichts und allem gerechnet, aber damit irgendwie doch nicht. Schnell sammelte sie das Männchen auf und sah nach, ob es auch keine Verletzung bekommen hatte. Sie versorgte es und setzte es danach in den Käfig.
Das Homunkulusmännchen stammte aus dem Labor eines Alchimisten und auch, wenn es bei der alten Frau nicht halb so viel interessante Sachen zu sehen gab, so war die Frau doch nett und wollte es nicht für ihre Zwecke missbrauchen, so wie der Alchimist es vorgehabt hatte.

Titel: Die Frau, die eine Hexe ist.