Mittwoch, 25. April 2012

Wer du bist.


Eine Faszination dieser Tage ist die Leidenschaft für das Feuer.
Hör ich hier hin, hör ich dorthin,
alles brennt und zerfällt.
Langsam - dennoch sicher - zu Staub.
Du schürst dieses zerstörerische Feuer.
Ich frage mich, warum muss alles brennen?
Muss man alles in Brand setzten, was nur irgend brennen kann?
Ich kenne sie, die Brunst, die alles zerstören kann, oh ja, ich kenne sie.
Doch sag mir,
hat nicht ein jeder etwas, was nicht brennen, nicht zerfallen soll?
Vermutlich lautet deine Antwort darauf "Nein!".
So sag mir, was ist, wenn alles verbrannt ist?
Bist du dann glücklich?

Schneiden, ohne zu spalten.


Hör ich hier hin, hör ich dorthin,
lautet die Devise nur Zerstörung.
Projiziere deinen inneren Krieg nicht auf deine Umwelt,
denn sie hat damit nichts zu tun.


Verbrenne, was verbrannt werden muss.
Erhalte, was erhalten werden muss.
Erschaffe, was erschaffen werden muss.


Wirf dich dem Feuer nicht vor die Füße.
Es spielt mit dir, brennt für dich und in dir.
Und dann lässt es dich fallen.
hat es dich ausgebrannt.


Lodern, ohne zu brennen.


Du bist der Faszination des Feuers erlegen,
nicht aber dem Feuer selbst.
Du brennst nicht, um zu brennen,
sondern um zu verbrennen.


Sieh her! Ich brenne.
Mein Feuer lodert so lange es nötig ist.
Doch es verbrennt mich nicht.
Zerstört nicht.
Es erhält, schafft Platz für Neues.
Es treibt mich an oder hält mich zurück.


Mein Feuer ist ein anderes als deines.
Meines ist eine sich stets selbst erhaltende Flamme.
Deines ist nur eine sich selbst zerstörende
und somit bald verlöschende Brunst.

Ich sage dir: Ich bin glücklich!

Sonntag, 8. April 2012

Wenn ich wäre, was ich nicht bin

Wenn ich wäre, was ich nicht bin, wo wär ich dann jetzt?
Ich wäre nicht am eingehen.
Ich würde in meinem Zimmer sitzen, ohne mir Gedanken darüber zu machen, dass ich eigentlich in seinem Zimmer sitzen sollte.
Ich wüde gehen, wohin ich will, dann wann ich will und es würde niemanden stören.
Ich könnte meine Schlaflösigkeit ausnutzen und lesen, lernen, nähen, oder was auch immer.
Ich müsste nicht lügen, denn ich bräuchte niemandem zu erklären, warum ich sauer bin.
Ich könnte ungestört fröhlich sein, denn es wär niemand da, der mir meine Laune vermiesen würde.
Es wäre aber auch niemand da, der sich mit mir freut.
Ist momentan zwar auch nicht der Fall, aber was solls.
Ich würde gar nicht erst sauer werden.
Ich würde aber auch nicht lachen.
Ich würde existieren.
Mehr nicht.

Ich wäre dominant und hätte irgendwann ein kleines Schoßhündchen.
Es würde mir nach gewisser Zeit extrem auf die Nerven gehn, aber es würde tun und lassen, was ich ihm sage.
Es würde mir nicht vorwerfen, dass ich meine Launen nicht logisch plausibel erklären kann.
Es würde Stöckchen holen und hoffen, dass es mich damit aufheitert.
Ich würde es irgendwann durch ein anderes Schoßhündchen ersetzen und der Spaß ginge von vorne los.

Ich wäre nicht, wer ich bin und ich bin nicht, wer ich gern wär.