Mittwoch, 26. Dezember 2012

Lass die Puppen mit mir tanzen!

Was wohl passiert ist, um aus mir zu machen, was ich bin?
Seit über fünf Jahren bin ich auch der Suche.
Nach einem, der ist, wie ich.
Mal verrückt. Mal verwirrt.
Mal stark. Mal schwach.
Mal sanft. Mal kraftvoll.
Der mir sagen kann, wo's langgeht.
Der versteht, wenn ich nicht folgen will und dennoch geht.
Der wiederkehrt. Zu mir zurückkommt.
Der sich führen lassen kann.
Mich gehen lassen kann.
Bis ich wiederkomme.
Der mich nicht unter Druck setzt und selbst keinen Druck braucht.
Keine Anregung.
Der es versteht, mein Wesen zu drehen und zu wenden, ohne mich zu verbiegen oder mich zu zwingen mich selbst zu verraten.
Der sein Leben mit voller Begeisterung leben kann.
Mit Freude am Detail, ohne Eintrübung von außen.
Der unbeschwert durch die Welt tanzt
und dabei seine Partnerin vermisst.
Einen, der Hand in Hand mit mir in den Kampf zieht.
Der mir die Wunden leckt.
Jemanden, von dem ich zwar lassen kann, ihn aber nicht missen mag.
Um es mit den Worten eines anderen zu sagen:
"Wo wir uns lieben händchenhaltend bleibt nichts als verbrannte Erde...
Keine, die mein Bettchen macht, mich um Erlaubnis fragt.
Ich will eine, die mit mir den ganzen Drecksplaneten in die Luft jagt.
Mir beim Zungenkuss das Genick bricht und kalt(?) die Zähen bleckt. Die mir notfalls Nitroclycerin von meinen Hüften leckt."
(Sollte jemand das suchen, oder kennen, es handeln sich um Zeilen aus "Wer Wie Was" von Samsas Traum)
Natürlich ist das Wunschdenken, doch wo wäre ich, ohne meine Wünsche?
Ich suche einen, der mich regieren kann wie ein König sein Reich.
Der seiner Königin dennoch unterliegen kann.
An den ich glauben kann, der an mich glaubt.

Ich suche einen, mit dem "Durchbrennen" eine völlig neue Bedeutung bekommt.
Einen, mit dem ich nicht nur die Puppen tanzen lassen kann.

Seit über fünf Jahren suche ich.  Stattdessen werfe ich mich an die, die kaum einen Bruchteil dessen erfüllen. Von den körperlichen Aspekten einmal abgesehen. Die erfüllen die meisten noch viel weniger.
Doch ich gebe nicht auf. Wer aufgibt hat verloren und in diesem Fall bin ich ein schlechter Verlierer.
Mag sein, dass ich körperlich gar nicht dazu in der Lage bin, so etwas zu erfahren. Mag sein.
Doch sollte ich jemals so einen Menschen finden und sollte ich ihn jemals verlieren. Für immer verlieren, so gibt es nur eine Antwort.
Es ist die Frage aller Fragen und in diesem Fall würde sie "Ja! Ja! Ja!" lauten.
(Nein, es ist nicht nur Zufall, dass ich die - meiner Meinung nach recht unwiderstehliche - Stimme eines Mannes im Kopf habe, der mir nur deshalb aus der Seele spricht, weil er weit weg ist. Unerreichbar für mich. Und vermutlich viel zu arrogant, als dass er die Erfüllung meiner Träume sein könnte. Dennoch würde ich mich ihm (fast) jederzeit hingeben, nur um auch durch ihn von mir enttäuscht zu sein.)
Die Frage. Ja, mancher wollte die Frage kennen. Sie ändert sich manchmal, von Zeit zu Zeit.
In dem hier angesprochenen Fall lautet sie folgendermaßen:

Will ich dir, egal wer du auch sein magst, folgen, egal, wohin die Reise geht? Will ich Qual und Strafe auf mich nehmen, um dich zu sehen? Will ich dir zu eigen sein, voll und ganz, mit Haut und Haar?

Die Antwort würde wohl so lauten:

Ja! Ich will dir folgen und sei es in den Tod.
Ja! Ich werde jedes Leid und jede Qual ertragen, die die Welt mir auferlegt, um mich von dir abzubringen.
Ja! Ich will dir zu eigen sein, dir mit Haut und Haar gehören. Mein Heiligstes entweihen, wenn du es forderst. Ich will deine Puppe, deine Prinzessin, deine Königin sein. Ich will dein sein, damit du mein Spielzeug, mein Prinz, mein König sein kannst.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen